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Was kann ich wirklich? Kompetenzen erkennen mit dem ProfilPass-Coaching

Im Jahr 2018 hat die Regierung das wissenschaftlich fundierte Instrument ProfilPass-Coaching in die Weiterbildungslandschaft der Deutschsprachigen Gemeinschaft implementiert. Seither haben 106 Personen den Prozess der Selbstreflexion durchlaufen und Antworten auf die Frage „Was kann ich und wohin möchte ich?“ gefunden. Bildungsministerin Lydia Klinkenberg rückt zwei Erfolgsgeschichten – die von Daniel Beckers und Alice Loo – in den Fokus.

Die ProfilPass-Coachings werden von einer zertifizierten Beraterin im Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft durchgeführt und richten sich an Personen, die nicht wissen, wohin ihr beruflicher Weg gehen soll. ProfilPass unterstützt dabei die eigenen Kompetenzen zu ermitteln und diese zu dokumentieren. Durch die systematische Erfassung individueller Fähigkeiten und Kompetenzen verfügen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Anschluss über ein klares Bild ihrer Interessen und Fähigkeiten. Das erleichtert die berufliche und private Orientierung. 

Die Kosten für die Coachings trägt die Deutschsprachige Gemeinschaft. Die Teilnahme ist für die Bürgerinnen und Bürger somit kostenlos. 

Bildungsministerin Lydia Klinkenberg und verweist auf den Erfolg dieses Instruments:

Der ProfilPass ist eine von drei Maßnahmen, die die Regierung im Rahmen des Projekts „Zukunftswege gestalten“ ergreift, um das lebenslange Lernen zu fördern und die Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen. Wir folgen damit einer Empfehlung des Rats der Europäischen Union, der alle Mitgliedstaaten dazu aufgefordert hatte, bis 2018 Anerkennungssysteme für informell und nicht-formal erworbene Kompetenzen zu schaffen. Unser Konzept in der Deutschsprachigen Gemeinschaft besteht aus drei Säulen. Dazu gehören ebenfalls die kostenlose Weiterbildungsberatung des Ministeriums und das Kompetenzanerkennungsverfahren KomAn, durch das die Teilnehmer/-innen seit 2019 ihre nicht formal erworbenen Kompetenzen bescheinigen lassen können, um diese für die Arbeitgeber sichtbar zu machen. Die dritte Säule, der ProfilPass, richtet sich an Menschen, die sich beruflich an einem Scheideweg befinden und sich die Frage stellen in welche Richtung es nun beruflich gehen soll.

Seit Einführung der ProfilPass-Coachings in der Deutschsprachigen Gemeinschaft haben 106 Personen das Angebot in Anspruch genommen – und das mit Erfolg. Zwei davon sind Daniel Beckers und Alice Loo. Sie sprachen im Rahmen eines Pressegesprächs über ihre Erfahrungen. 

  • Daniel Beckers, 31 Jahre alt, hat im Jahr 2023 am ProfilPass teilgenommen. Er ist Mitarbeiter im Medienzentrum der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Im Rahmen der Neuausrichtung des Medienzentrums machte ihm sein Arbeitgeber den Vorschlag, am ProfilPass teilzunehmen.

„Im Profilpass haben ich durch von Christina Schimanski geleitete Sitzungen meine persönlichen Kompetenzen ermittelt. Das hat mir dabei geholfen herauszufinden, wozu ich diese Kompetenzen auch einsetzen möchte und mich schlussendlich darin bestärkt, mein altes Aufgabengebiet bei meinem Arbeitgeber gegen ein Neues einzutauschen und mich auf neues Terrain vorzuwagen. Ich habe durch den Prozess viel Klarheit gewonnen und gehe bestärkt in meine berufliche Zukunft als Projektkoordinator für Web und Prozesse im Medienzentrum.“ 

 

  •  Alice Loo, heute 60 Jahre alt, hat vor circa 5 Jahren am ProfilPass-Prozess teilgenommen. Grund für die Anmeldung war eine berufliche Unzufriedenheit, eine starke Infrage-Stellung der damaligen beruflichen Situation. 30 Jahre lang war sie als Kindergärtnerin tätig. Parallel dazu engagierte sie sich als Projekleiterin im kulturellen Sektor. Der ProfilPass war für sie die Gelegenheit ihren bisherigen Werdegang, ihre aktuelle berufliche Situation zu reflektieren und sich ihrer Kompetenzen stärker bewusst zu werden. Es war ihr wichtig zu überprüfen, ob sie weiterhin in ihrem beruflichen Feld bleibt oder ob sie die Weichen für eine berufliche Fortbildung, einen Neubeginn stellt. Nach einer längeren Auszeit und einer umfangreichen Weiterbildung im Bereich „Lern- und Elterncoaching“ in München, arbeitet sie heute als Integrationsassistentin am César-Franck-Athenäum in Kelmis im Auftrag des Zentrums für Förderpädagogik und sie engagiert sich nach wie vor für den kulturellen Sektor.  

„Die ProfilPass-Begleitung hat mir geholfen, mein Potenzial, meine Kompetenzen aufgrund langer Berufspraxis und viel Lebenserfahrung besser einzuschätzen. Sie hat mich ermutigt, eine berufliche „Vision“ zu entwickeln und neue Wege zu gehen. Darüber hinaus hat mir der ProfilPass-Prozess zum Erhalt wichtiger Informationen für die Umsetzung konkreter Schritte verholfen“, sagt Alice Loo. 

Lydia Klinkenberg fügt hinzu:

Die  Nachfrage ist sehr groß, sodass es zu längeren Wartezeiten kommen kann.

Der ProfilPASS wurde im Rahmen eines vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Europäischen Union geförderten Projektes vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) und dem Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung (IES) entwickelt.