Vom 11. bis zum 29. März legten insgesamt 161 Sekundarschülerinnen und Sekundarschüler den Niederländisch-Test ab, der künftig jährlich wiederholt werden soll. Getestet werden jeweils die vier Kompetenzbereiche Hören, Lesen, Schreiben und Sprechen. Abhängig von der Abteilung, die sie besuchen, und davon, ob sie einem Grund- oder Leistungskurs folgen, werden die Lernenden auf den Niveaus B1 oder B2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GERS) getestet. Der Anbieter Centrum voor Taal en Onderwijs der KU Leuven wertet die Testergebnisse im Anschluss aus.
Die Kompetenzen, die die ostbelgischen Lernenden im Laufe ihrer Schulzeit erwerben sollen, wurden 2020 auf der Grundlage des GERS verbindlich im Rahmenplan Niederländisch dritte Fremdsprache für alle Schulformen und -stufen im Sekundarschulwesen festgelegt.
Bildungsministerin Klinkenberg erläutert die Zielsetzung der Niederländisch-Testung:
Die Testung ermöglicht den Abiturienten, ihre Sprachkompetenzen anhand eines offiziell anerkannten Zertifikats nachzuweisen. Das ist unter anderem bei Bewerbungen auf dem Arbeitsmarkt und für den Zugang zu niederländischsprachigen Hochschulen und Universitäten im In- und Ausland hilfreich. Gleichzeitig ermöglicht die flächendeckende Testung aber auch die Kompetenzentwicklung der ostbelgischen Sekundarschülerinnen und Schüler über die Jahre zu verfolgen.
Die Bildungsministerin erläutert, dass es sich bei der Sprachzertifizierung um eine Maßnahme zur Förderung der Mehrsprachigkeit handelt und ordnet diese ein:
Die Mehrsprachigkeit gehört zu den Stärken unserer Region und unseres Bildungssystems. Sie ist einer der Gründe, warum unsere Fachkräfte sowohl im In- als auch im Ausland so beliebt sind. Wir fördern daher neben der Bildungssprache auch den Erwerb der Fremdsprachen Französisch, Niederländisch und Englisch. Die Mehrsprachigkeit eröffnet unseren Schülerinnen und Schülern Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten dies- und jenseits der (Sprach-)Grenzen und erlaubt es ihnen, am gesellschaftlichen und kulturellen Leben im In- und Ausland teilzuhaben. Die Forschung zeigt zudem, dass Mehrsprachigkeit sich auch positiv auf die Entwicklung der kognitiven und sozialen Fähigkeiten auswirkt. Die Förderung der Mehrsprachigkeit ist und bleibt daher eine bildungspolitische Priorität.
Abschließend kündigt die Bildungsministerin weitere Sprachzertifizierungen an:
Unsere Schülerinnen und Schüler müssen zum Leben und Arbeiten in einer globalisierten und vernetzten Welt neben den Landessprachen natürlich auch die Weltsprache Englisch erlernen. Ab nächstem Jahr sollen alle Abiturientinnen und Abiturienten die Möglichkeit erhalten, neben ihren Französisch- und Niederländischkompetenzen auch ihre Englischkompetenzen durch eine offizielle Sprachzertifizierung nachzuweisen.