Frage 1223: Regierungskontrolle vom 9. Februar 2023
- Wie weit ist der Stand der Dinge bezüglich des Bachelors „Soziale Arbeit“ an der AHS?
- Wie weit sind die Verhandlungen über mögliche Kooperationen mit KatHo und HelMo vorangeschritten?
- Kann mit einem Beginn des Studiengangs im September 2023 gerechnet werden?
Die Antwort der Ministerin:
Im September des vergangenen Jahres wurden die Vorbereitungen für den Bachelorstudiengang „Soziale Arbeit“ an der Autonomen Hochschule nach den pandemiebedingten Unterbrechungen wieder aufgenommen. Ein Referent der Autonomen Hochschule ist mit der Ausarbeitung der Studieninhalte und dem Aufbau des Studiengangs beauftragt worden. Dieser wird unterstützt und begleitet von einer Steuergruppe, die sich aus Mitgliedern meines Kabinetts, Mitarbeitern der Unterrichtsverwaltung sowie der Leitungsebene der Autonomen Hochschule Ostbelgien zusammensetzt.
Das Studienprogramm wird die Autonome Hochschule Ostbelgien (AHS) in Zusammenarbeit mit der Haute Ecole Libre Mosane (HELMo) ausarbeiten, die eine unterstützende und beratende Funktion hat. Die HELMo als Hochschuleinrichtung mit langjähriger Erfahrung in der Ausbildung im Bereich der sozialen Arbeit wird die AHS bei inhaltlichen Fragen zum Studiengang beraten und bei der Rekrutierung der Dozierenden unterstützende Hilfeleistung bieten.
Von der ursprünglich anvisierten Kooperation mit der Katholischen Hochschule Aachen wurde Abstand genommen, da sich herauskristallisiert hat, dass Kenntnisse der französischen Sprache – insbesondere der Fachausdrücke – und der belgischen Gesetzgebung für Sozialarbeiter in Ostbelgien unabdingbar sind. Diese wichtigen Kompetenzen werden ausdrücklich von den ostbelgischen Arbeitgebern aus dem sozialen Bereich von den Absolventen erwartet.
Das Studienprogramm soll sich an den Handlungs- und Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit orientieren. Das Studium wird Kompetenzen im Umgang mit Klienten und Institutionen vermitteln sowie die Studierenden befähigen, die Entstehung sozialer Probleme zu analysieren. Die Studierenden sollen neben einer breiten fachwissenschaftlichen Basis vor allem konkret nutzbare methodische Kenntnisse und Fertigkeiten erwerben, wobei immer die Nähe zur beruflichen Praxis hergestellt wird. Auch hier bietet die Zusammenarbeit mit der HELMo viele Vorteile, z.B. bei der Vermittlung von Praktikumsplätzen, um die erworbenen Kompetenzen zu vertiefen.
Um einen Berufseinstieg in den ostbelgischen Arbeitsmarkt zu ermöglichen, soll der Studiengang außerdem Bestandteile integrieren, die speziell auf die Beschäftigungssituation und den Bedarf der unterschiedlichen Einrichtungen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft ausgerichtet sind.
Die dekretale Grundlage für den Bachelorstudiengang „Soziale Arbeit“ soll per Dekret über Maßnahmen im Unterrichtswesen 2023 geschaffen werden. Die Ausschreibung der Dozentenstellen kann erst nach Verabschiedung dieses Dekrets erfolgen, voraussichtlich also nicht vor Ende Juni dieses Jahres. Auch ist ein intensiver Austausch mit dem Sektor in Vorbereitung, um insbesondere die Planung und Ausrichtung der Praxisphasen mit den Akteuren abzustimmen. Um sicherzustellen, dass bei Studienbeginn ein qualitativ hochwertiges Studienprogramm besteht und geeignetes Personal für die Erteilung der Kurse zur Verfügung steht, ist der Beginn des ersten Studienjahres für September 2024 vorgesehen.