Die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft, die Autonome Hochschule
Ostbelgien (AHS) und das Science College Overbach (SCO) in Jülich-Barmen haben
die bereits bestehende Kooperationsvereinbarung erneuert. Schülerinnen und
Schüler, Lehramtsstudenten sowie Lehrpersonen aus der Deutschsprachigen
Gemeinschaft können das SCO für weitere drei Jahre als außerschulischen Lernort
nutzen und dort ihre naturwissenschaftlichen Kompetenzen vertiefen. Vom 8. bis
zum 9. April 2021 findet das zweite digitale Schülersymposium des SCO statt.
Das Science College Overbach versteht sich als außerschulischer Lernort,
Jugendbildungseinrichtung und Bildungsinnovationszentrum für die MINT-Bereiche
(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Ziel der Zusammenarbeit
mit der Deutschsprachigen Gemeinschaft im Rahmen der überregionalen
Bildungsinitiative „Let’s do Science“ ist die Förderung der MINT-Kompetenzen von
Kindern und Jugendlichen, Lehrpersonen und Lehramtsstudenten.
Schulklassen aus allen Bildungseinrichtungen der Deutschsprachigen Gemeinschaft
können an den außerschulischen Aktivitäten, wie z. B. MINT-Workshops oder
Forschercamps teilnehmen. Zusätzlich besteht für einzelne Schülerinnen und Schüler
und für Hochbegabte die Möglichkeit im Rahmen von Jugend-forscht-Projekten oder
Endarbeiten die Labore und die Ausstattung des Colleges zu nutzen oder an
Bildungsformaten zur Berufs- und Studienorientierung im MINT-Bereich sowie an
Ferienakademien teilzunehmen. Lehramtsstudenten können während ihres Studiums
einen Praxistag am SCO absolvieren oder an Hospitationen teilnehmen. Lehrpersonen
aller Stufen können zudem aus diversen Weiterbildungsangeboten wählen und an
einem kostenlosen Fortbildungstag teilnehmen. Um die Pädagoginnen und Pädagogen
noch besser in diese Fortbildungen einbinden zu können, verpflichtet sich das SCO in
dem erneuerten Abkommen dazu, zwei Mastertrainer GLOBE1
(Global Learning and
Observation) auszubilden. Diese ausgebildeten Lehrpersonen können dann wiederum
in Ostbelgien als Multiplikatoren fungieren.
Schülersymposium: Mobilität im Umbruch – die vier Wege in die Zukunft
Aufgrund der Covid-19-Pandemie können aktuell keine außerschulischen Aktivitäten
stattfinden. Auch das Science College Overbach begeht daher neue Wege, um mit den
Schülerinnen und Schülern, Lehrpersonen und Studenten in Interaktion zu treten und
lädt vom 8. bis zum 9. April 2021 zum digitalen Schülersymposium ein. Die
wissenschaftliche Konferenz bietet eine Plattform für den Dialog zwischen
Schülerinnen und Schülern und Fachleuten aus Wissenschaft, Wirtschaft und
Forschung. Das Symposium erstreckt sich über 1,5 Tage und besteht aus Fachvorträgen
und Workshops, bei denen die Schülerinnen und Schüler selbst aktiv werden können.
Das Thema der Konferenz lautet Mobilität im Umbruch – die vier Wege in die Zukunft.
Andreas Schreib, Geschäftsführer vom Haus Overbach sieht im digitalen Symposium
auch eine Chance: „Mit dem ersten digitalen Symposium2
im vergangenen Herbst
versuchten wir noch eine Not-Strategie, um den Lockdown zu überbrücken. In der
Zwischenzeit wird klar, dass das Digitalformat uns ganz neue Möglichkeiten eröffnet:
Statt 80 Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland und Belgien, erreichten wir
370 Jugendliche und Erwachsene bis nach Zagreb und das war erst der Anfang.
Natürlich freuen wir uns auch wieder sehr auf die persönliche Begegnung, die wir nicht
ersetzen können und wollen; mindestens das Hybridformat wird uns aber auch in
Zukunft weiter begleiten.“
Für die ostbelgische Bildungsministerin Lydia Klinkenberg ist die MINT-Förderung einer
der Schlüssel zur Weiterentwicklung der Bildungsregion Ostbelgien: „Es ist wichtig, die
Begeisterung der Schülerinnen und Schüler für die naturwissenschaftlichen und
technischen Fächer bereits in jungen Jahren zu wecken und sie für eine spätere
Ausbildung in den MINT-Bereichen zu sensibilisieren. In diesen Berufssparten werden
die Fachkräfte seit einigen Jahren dringend gesucht. Die Vermittlung der Kompetenzen
im schulischen Kontext setzt aber voraus, dass wir über Lehrpersonen verfügen, die
sich mit der Materie bestens auskennen. Zudem ist nicht jede Schule in der
Deutschsprachigen Gemeinschaft mit einem Labor oder den modernsten technischen
Geräten ausgestattet. Daher bin ich sehr dankbar, dass wir im Zuge der Partnerschaft
nicht nur auf das Know-how, sondern auch auf die Weiterbildungsmöglichkeiten und
die Infrastruktur des Science Colleges zurückgreifen können. Wir schlagen sozusagen
drei Fliegen mit einer Klappe.“