Die Ministerin erklärt: „Die Landwirtschaft in unserer Gemeinschaft prägt nicht nur das hiesige Landschaftsbild, sondern trägt auch zur Nahrungsmittelsicherheit bei. Leider hat die Regierung wenig Möglichkeiten zu einer Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der landwirtschaftlichen Betriebe beizutragen. Ziel der Regierung und des LSZ ist es deshalb, durch diesen Geschäftsführungsvertrag die gesamte landwirtschaftliche Aus- und Weiterbildung in der Deutschsprachigen Gemeinschaft zu professionalisieren und zu stärken. Ich sehe darin auch einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel in der Landwirtschaft und gegen das Höfesterben. Durch diesen Vertrag erhält das LSZ neben den finanziellen Mitteln für Projekte, erstmalig auch finanzielle Mittel, um eine Vollzeitkraft einzustellen. Das ermöglicht einerseits die Organisation des praktischen Fahrunterrichts für den Traktorführerschein und andererseits die Koordination der Arbeit der verschiedenen Anbieter in der Landwirtschaft. Auch die Konzeption von neuen Angeboten im Bereich Bildung zur nachhaltigen Entwicklung sowie der Ausbau von bestehenden Angeboten für Schulen, Lehrkräfte und für die Erwachsenenbildung ist zukünftig Teil des Aufgabenbereichs, der erweitert wurde.“
Vorbereitung auf den praktischen Traktorführerschein ist ab sofort wieder in der DG möglich
Seit Anfang 2021 war es für die angehenden Landwirte nicht mehr möglich, praktische Fahrstunden hier vor Ort zu nehmen, da es keine Fahrschule mehr gab, die die Kurse anbot. D. h. die Theorie konnte weiterhin absolviert werden, für den praktischen Teil der Prüfung mussten die Kandidaten jedoch auf andere Zentren, z. B. in Bastogne, ausweichen. Daraus ergaben sich zahlreiche Probleme, wie ein erhöhter Zeit- und Kostenaufwand, die sprachliche Hürde und die fehlende Möglichkeit Praxiskenntnisse auf öffentlichen Straßen zu sammeln. „Da das Landwirtschaftliche Schulungszentrum (LSZ) derzeit das einige anerkannte Landwirtschaftliche Aus- und Weiterbildungszentrum der Kategorie A ist, war es naheliegend, dass das LSZ diese Aufgabe übernimmt und ich bin dankbar, dass das LSZ sich dieser Sache annimmt“, sagt die Ministerin.
Gerd Brüls: Das LSZ wird gemäß dem Geschäftsführungsvertrag ab dem Frühjahr 2024 fortlaufend den praktischen Fahrunterricht in deutscher Sprache organisieren zur Vorbereitung auf die Prüfung des Traktorführerscheins. In diesem Zusammenhang werden wir den Fahrschülern einen Traktor mit Anhänger zur Verfügung stellen und ihnen die begleitete Fahrt zum nächstliegenden Prüfungszentrum anbieten. Schon im April werden wir mit der Durchführung beginnen können, sodass im Mai die ersten Prüfungstermine stattfinden werden können. Gemeinsam mit dem BSTI in St.Vith planen wir außerdem auf dem Gelände der Schule ein offizielles Übungs- und Prüfungsgelände einzurichten, was insbesondere den Schülern des TI zugutekäme
Zudem sieht der Geschäftsführungsvertrag vor, dass das LSZ künftig Initiativen im Bereich der Landwirtschaft und der Bildung zur Nachhaltigen Entwicklung plant, koordiniert und durchführt sowie Angebote und Lehrmaterialien für Grund- und Sekundarschulen, für Lehrerfortbildungen, für Erwachsenenbildungseinrichtungen erstellt. Diese sollen folgende Themen abdecken: Ernährungssicherheit, Kreislaufwirtschaft, Nahrungsmittelherstellung und -konsum, Tierhaltung, Artenvielfalt, Klima, ökologischer Wandel, globaler Handel usw.
Wir haben den Auftrag erhalten, das Thema Landwirtschaft in die Schulen zu bringen und die Bildung zur nachhaltigen Entwicklung gemeinsam mit Partnern wie z. B. der Fachberatung für politisch-demokratische Bildung an der Autonomen Hochschule Ostbelgien voranzutreiben. Wir werden aber auch die Angebote der anderen Anbieter koordinieren und dafür sorgen, dass diese sichtbarer werden.
so Gerd Brüls.
Der Geschäftsführungsvertrag wird in der Plenarsitzung vom 25. März dem Parlament der DG zur Verabschiedung vorgelegt und tritt rückwirkend zum 1. Januar in Kraft, wenn das Parlament den Vertrag genehmigt.