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Fachpflegefamilien gesucht – Ein Beruf mit Herz & Verantwortung

Der Fachbereich Jugendhilfe sucht ab sofort neben klassischen Pflegefamilien auch Fachpflegefamilien. Diese Familien geben Kindern, die von der Jugendhilfe begleitet werden, ein Zuhause, wenn sie aufgrund besonderer familiärer Situationen vorübergehend oder dauerhaft nicht in ihrem gewohnten Umfeld aufwachsen können. Dabei sollen Fachpflegefamilien diese Verantwortung künftig hauptberuflich übernehmen. Ziel ist es, insbesondere jüngeren Kindern und Geschwisterkindern Stabilität und verlässliche Bindungen in einer Familie zu ermöglichen.

Pflegefamilien bieten nicht nur Schutz und Geborgenheit, sondern begleiten Kinder auch bei individuellen Förderbedarfen und Entwicklungsaufgaben. Im Unterschied zu regulären Pflegefamilien ist die Tätigkeit als Fachpflegefamilie ein Vollzeitberuf. 

Warum Fachpflegefamilien?

Das Referat Pflegschaft und stationäre Hilfen im Fachbereich Jugendhilfe sucht kurz- mittel- und langfristige Unterbringungsmöglichkeiten, in denen Kinder in einem familienanalogen Rahmen leben und zugleich eine professionelle pädagogische Betreuung erhalten. Ziel ist es, mehr Kindern diese Form des Aufwachsens zu ermöglichen und gleichzeitig durch eine höhere Aufnahmekapazität auch Geschwister gemeinsam unterzubringen. 

Im Jahr 2024 wurden 763 Kinder und Jugendliche durch die einvernehmliche und gerichtliche Jugendhilfe begleitet. Insgesamt begleitete der Fachbereich Jugendhilfe 70 Kinder in Langzeit- oder Bereitschaftspflegefamilien und 30 Kinder in Teilzeitpflegefamilien, die von 68 Pflegefamilien betreut werden. 

Wer kann Fachpflegefamilie werden?

Gesucht werden Singles, Paare oder Familien aus Ostbelgien – mit oder ohne Kinder. Entscheidend sind die fachliche Eignung und die Bereitschaft, mehreren Kindern mit besonderen Bedarfen ein stabiles Zuhause zu geben, sowie das Herz für diesen besonderen Beruf. 

Voraussetzungen sind: 

  • Bachelordiplom mit sozialer Ausrichtung oder gleichgestellter Studiennachweis 
  • Die Bereitschaft, mindestens drei Pflegekinder aufzunehmen 
  • Teilnahme an einem den Anforderungen entsprechenden Vorbereitungsseminar 
  • Seinen Wohnsitz in der deutschsprachigen Gemeinschaft besitzen 

Vorbereitung von Fachpflegefamilien

Fachpflegefamilien werden – ebenso wie reguläre Pflegefamilien – vom Fachbereich Jugendhilfe geschult, anhand eines Gutachtens des Fachbereichs durch die zuständige Ministerin offiziell anerkannt und während ihrer Tätigkeit fachlich begleitet. Im Vorbereitungsseminar, welches sich über fünf Abende und einen ganzen Tag erstreckt, werden folgende Themen behandelt: Vermittlung der Hintergründe von Jugendhilfemaßnahmen, rechtliche Grundlagen, Thema Bindung, Gründe für eine Unterbringung, ein Austauschabend mit erfahrenen Pflegefamilien sowie ein gemeinsamer Abschlusstag.  

Finanzielle Rahmenbedingungen

Fachpflegefamilien sind beruflich selbstständig und erhalten für die Aufnahme der Pflegekinder einen Tagessatz in Form eines Honorars zur Deckung der materiellen Aufwendungen sowie zusätzlich eine Vergütung für ihre fachliche Leistung. Im Unterschied zu klassischen Pflegefamilien muss dieses Honorar jedoch versteuert werden. 

Pflegefamilien erhalten ein Pflegschaftsgeld als Aufwandsentschädigung, abhängig vom Alter des Kindes und davon, ob sie die Kinderzulagen beziehen. Fachpflegefamilien erhalten zusätzlich zum Pflegschaftsgeld eine Vergütung für ihre fachliche Leistung pro Tag und pro Pflegekind. Außerdem wird eine Einkommensausfallpauschale bei vorrübergehendem Nichterreichen der Mindestanzahl in Fachpflegefamilien gezahlt. Potenzielle Fachpflegefamilien erhalten zusätzlich zum Seminar eine Zusatzschulung, die sie gezielt auf ihre zukünftige Selbstständigkeit vorbereitet. 

Interesse geweckt? 

Für weitere Informationen zum Anerkennungsverfahren, zu Voraussetzungen und finanziellen Rahmenbedingungen steht das Referat Pflegschaft und stationäre Hilfen gerne zur Verfügung. Fachpflegefamilien werden dringend gesucht – und auch klassische Pflegefamilien sind nach wie vor gefragt -, um Kindern verlässliche Beziehungen und beste Entwicklungschancen in einem familiären Umfeld zu ermöglichen.  

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