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EU-Bildungsministerrat in Brüssel

Am 28. November tagte in Brüssel der EU-Bildungsministerrat. Im Zentrum der Beratung stand die Rolle und Haltung des Europäischen Bildungsraums in Zeiten der Aggression Russlands gegen die Ukraine. Auch die ostbelgische Bildungsministerin Lydia Klinkenberg nahm teil und bekräftigte als belgische Wortführerin stellvertretend für die drei belgischen Gemeinschaften die Unterstützung für die Ukraine, benannte aber auch die Herausforderungen.

Die Bildungsminister überlegten, wie der Europäische Bildungsraum vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine mit Krisen dieser Art umgehen und künftig besser darauf reagieren kann.

So ließ Lydia Klinkenberg in ihrer Stellungnahme verlauten: „Belgien ist weiterhin solidarisch mit der Ukraine und bemüht, alle ukrainischen Kinder und Jugendlichen bestmöglich zu beschulen. In den vergangenen Monaten hat der Europäische Bildungsraum in diesem Zusammenhang seine Mobilisierungs- und Reaktionsfähigkeit unter Beweis gestellt. Er sollte weiterhin sowohl auf politischer als auch auf technischer Ebene Offenheit zeigen,  zu bewährten Verfahren austauschen und die verfügbare Unterstützung bündeln, um die vor uns liegenden Herausforderungen zu bewältigen. Zu diesen Herausforderungen gehört der allgemeine Lehrermangel, auch und insbesondere für die Beschulung der ukrainischen Schüler. Die Schüler sind der Unterrichtssprache nicht mächtig und das vorhandene Unterrichtspersonal beherrscht meist nicht die ukrainische Sprache. Außerdem besteht weiterhin Bedarf an digitaler Ausstattung und psychologischer Unterstützung für Schüler und Studierende. Auch das System für die Anerkennung ukrainischer Qualifikationen müsste vereinfacht werden. Viele Flüchtlinge räumen dem ukrainischen Online-Learning Priorität ein. Das könnte vor dem Hintergrund des andauernden Krieges in der Ukraine auf Dauer eine Herausforderung für die Integration in unser Bildungssystem und unsere Gesellschaft darstellen.“

Sie befürwortet außerdem, dass die EU mit anderen internationalen Organisationen und Netzwerken zusammenarbeiten und Synergien anstreben und begrüßt die Absicht der Europäischen Union, mit dem Europarat bei der Stärkung der Bildungsgemeinschaft und der Wahrung des Rechts auf Bildung in der Ukraine zusammenzuarbeiten, um den Bedürfnissen der ukrainischen Flüchtlinge gerecht zu werden.

Abschließend sagte sie: „Die Gemeinschaften in Belgien sind der festen Überzeugung, dass Bildung die Grundlage für eine informierte und tolerante Gesellschaft ist und dass sie eine der wichtigsten Triebkräfte für den nachhaltigen Wiederaufbau in der Ukraine sein wird. Wie belgische Kinder und Jugendliche unterliegen auch ukrainische Schülerinnen und Schüler im Alter von 5 bis 18 Jahren ab dem 60. Tag der Schulpflicht. Alle Kinder haben ein Recht auf Bildung. Es ist unsere Aufgabe, dieses Grundrecht auf Bildung auch für jedes Flüchtlingskind zu wahren.  Belgien unterstützt die Ukraine.“

Bei einem informellen Lunch tauschte sie sich anschließend mit den Bildungsministerkolleginnen und -kollegen über die Unterstützung der Ukraine beim Wiederaufbau des Unterrichtswesens aus.