Die beiden Partnerregionen kooperieren bereits seit 1992 in Teilbereichen wie der Lehreraus- und Weiterbildung oder der Förderung der Mehrsprachigkeit der Schülerinnen und Schüler. Bei ihrem Besuch in Bozen unterzeichnete die Bildungsministerin gemeinsam mit dem Bildungslandesrat das erneuerte Abkommen, das den Rahmen für die weitere Zusammenarbeit im Bildungsbereich von 2023 bis 2026 steckt.
Lydia Klinkenberg erklärt:
Zwischen der Provinz Südtirol und der Deutschsprachigen Gemeinschaft bestehen zahlreiche Gemeinsamkeiten, das stellen wir immer wieder fest. Wir sind deutschsprachige Sprachminderheiten im eigenen Land. Zwei zentrale Gemeinsamkeiten ist daher zum einen die Herausforderung, die die Zweisprachigkeit der Gebiete mit sich bringt und zum anderen der Fachkräftemangel, der durch die Grenznähe zu Luxemburg bzw. zur Schweiz noch verstärkt wird. Seit vielen Jahren stehen wir deshalb in engem Austausch miteinander und arbeiten gemeinsam an Lösungsansätzen für besagte Herausforderungen. Ein ganz konkretes Beispiel ist die DuO-Ausbildungsförderung, die wir hier in Ostbelgien im Juli 2023 eingeführt haben. Bei der Erstellung des maßgeschneiderten Konzepts fungierte damals das Stipendiensystem für Gesundheitsberufe aus Südtirol als Vorbild. Durch unseren guten Kontakt zueinander haben wir von den Verantwortlichen in Südtirol viele wichtige Informationen erhalten und konnten von den dort gesammelten Erfahrungen profitieren. Dafür bin ich sehr dankbar.
Des Weiteren traf die Ministerin auf den Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher. Mit ihm und seinen Beratern tauschte sie zum Studiengang in Medizin und Chirurgie in Bozen aus, der sich derzeit in der Akkreditierungsphase befindet.
Wir loten derzeit verschiedene Kooperationen im Medizinbereich aus, um unseren deutschsprachigen Studierenden die Möglichkeit zu geben, leichter einen Studienplatz zu erhalten. Wir hoffen, in dieser Angelegenheit positive Ergebnisse erzielen zu können.
Um dem Fachkräftemangel in den Medizinberufen gezielt entgegenzuwirken und die Mediziner nach Studienabschluss dazu zu bewegen, in der Deutschsprachigen Gemeinschaft zu arbeiten, umfasst die DuO-Ausbildungsförderung ebenfalls das staatlich anerkannte Zahnmedizinstudium gemäß EU-Richtlinie 2005/36/EG (im In- und Ausland) und das staatlich anerkannte Medizinstudium gemäß EU-Richtlinie 2005/36/EG (im In- und Ausland). Bislang sind 17 Anträge von Medizin- oder Zahnmedizinstudenten eingegangen. Die Anmeldefrist läuft bis zum 15. November 2023.